• Duration: 01.01. – 31.12.2024
  • : Renewable raw materials

Analyse des Green Deal aus bayerischer Sicht

Kurzbeschreibung

Der Green Deal ist eine Zusammenfassung unterschiedlicher politischer Zielsetzungen der EU zur Verbesserung des Klima- und Ressourcenschutzes. Das Projekt hat eine wissenschaftliche Analyse der Auswirkungen der Green Deal-relevanten Maßnahmen zum Ziel.

Hintergrund und Motivation

Der Green Deal der EU umfasst ein breites Themenspektrum, das verschiedenste Politikbereiche umfasst. Die Aktionsbereiche reichen von Energie über Mobilität und Bauen bis hin zu Biodiversität und Landnutzung. Für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum sind insbesondere die Farm-to-Fork-Strategie, die EU-Biodiversitätsstrategie, EU-Waldstrategie und die Klimaschutz-Ziele für den LULUCF-Sektor relevant.

Zielsetzung

Das Projekt befasst sich mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Analyse des Green Deal im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und die sozioökonomischen Perspektiven land- und forstwirtschaftlicher Betriebe sowie des ländlichen Raums. Unter Federführung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) arbeiten HSWT-Wissenschaftler an der Bewertung des Politikansatzes mit.

Vorgehensweise

Die Studie analysiert und bewertet die möglichen Auswirkungen des Green Deal bzw. möglicher Maßnahmen im Rahmen der Farm-To-Fork-Strategie auf bayerische Agrar- und Forststrukturen, land- und forstwirtschaftliche Produktionssysteme und Modellbetriebe. In einem ersten Schritt werden in Form einer Metastudie vorliegende nationale und internationale Studien ausgewertet.

Ergänzend dazu wird die Analyse empirische Erhebungen zur Akzeptanz und zu Anpassungsstrategien der landwirtschaftlichen Betriebe im Zuge der geplanten Maßnahmen der in der Farm-to-Fork-Strategie formulierten Zielvorgaben durchführen. Dabei werden Antragsdaten der ersten und zweiten Fördersäule der GAP in Bayern ausgewertet und eine Bewertung der Akzeptanz der Green Deal-relevanten Maßnahmen auf Grundlage von Experteninterviews im Hinblick auf die Wirksamkeit und Zielerreichung durchgeführt.

In Kooperation mit LfL-Expert:innen werden in in insgesamt sechs Arbeitspaketen verschieden Fragestellungen bearbeitet, um erste Einschätzungen zu erwartbaren Wirkungszusammenhängen treffen zu können:

  • Dynamische Sektor-Modellierungen für die Landwirtschaft, die die (monetären oder auch anderen) Auswirkungen unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten abbilden, setzen konkrete Annahmen von veränderten Parametern der Rahmenbedingungen und eingesetzten Instrumenten voraus (Bsp. Inputs, Auflagen, Steuern, spezifische Förderprogramme). Diese sind für Bayern nur beschränkt verfügbar.
  • Komparativ statische Betriebsmodelle („typische bayerische Betriebe“) auf Basis von Durchschnittsergebnissen (Bsp. LfL-Internet-Deckungsbeiträge oder Ergebnisse der Buchführungsstatistik können hingegen unter ausgewählten Annahmen und ceteris paribus-Bedingungen (Bsp. nicht einkalkulierbare Effekte der Ukraine-Krise) zumindest ökonomische Effekte abschätzen.
  • Aus empirischen Daten der Förderstatistik werden Änderungen der Betriebsorganisation und die Inanspruchnahme von Ökoregelungen sowie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen berechnet. Im Forstbereich können die Auswertungen auf bestehende sektorale Modellierung aufbauen.

Auf folgende Themenfelder aus dem Bereich Green Deal/Farm-to-Fork wird sich die Studie konzentrieren:

  • Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 50% (Themenfeld betrifft v.a. Sektor Landwirtschaft; Forstaspekte werden ggf.eingebaut)
  • Steigerung des Anteils des ökologischen Landbaus auf 30% (Themenfeld betrifft v.a. Sektor Landwirtschaft; Forstaspekte werden ggf. eingebaut)
  • Verringerung der Nährstoffverluste um 50% bzw. Reduktion des Düngemitteleinsatzes um 20% (Themenfeld betrifft v.a. den Sektor Landwirtschaft, Forstaspekte werden ggf. eingebaut)
  • Erhöhung des Flächenanteils mit hoher Biodiversität auf 10% der Fläche Bewertungen aus Sicht der Land- und Forstwirtschaft (u.a. Stilllegung von Wäldern entsprechend Thünen Bericht (Schier et al. 2022) zur Steigerung der Biodiversität)
  • Verminderung der Treibhausgasemissionen bzw. Erhöhung der CO2-Speicherung in Land- und Forstwirtschaft (u.a. „Moorstrategie“, Laubwaldstrategie)

Aktuelle Erkenntnisse aus den Arbeiten zur Treibhausgasbewertung sollen Wirkungshebel in landwirtschaftlichen Betrieben identifizieren (LfL-THG-Tools). Im Forstbereich werden THG-Bilanzierungen für Wald, Holzprodukte und Holzenergie durchgeführt.

Project lead (HSWT)

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