• Duration: 01.03.2023 – 28.02.2026
  • : Land use

Nützlinge im Obstbau zur Reduktion der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln

Kurzbeschreibung

Im Interreg VI Projekt „Nützlinge im Obstbau“ wird der Einsatz und die aktive Förderung von Nützlingen im Freiland und in Laborversuchen untersucht. Ziel ist es, wirtschaftlich bedeutsame Schaderreger durch Freisetzung und Förderung von Nützlingen zu regulieren und somit den Einsatz von Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Modellanlagen aus einem bisherigen Interreg V Projekt werden genutzt, um unter standardisierten Bedingungen Versuche durchführen zu können. Parallel dazu werden Obstanlagen von Praxisbetrieben eingebunden, um eine rasche Durchdringung der Branche zu erhalten. Reduzierter Pflanzenschutz ist ein erklärtes Ziel im Green Deal der Europäischen Union, im Nationalen Aktionsplan Deutschlands und Österreichs und im Schweizer Aktionsplan Pflanzenschutzmittel und wird in nationalem Kontext umgesetzt.

Zielsetzung

Ziel des gemeinsamen Interreg-Projektes ist es, mittels des Einsatzes und der aktiven Förderung von Nützlingen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau zu reduzieren. Grenzüberschreitend wird an Kern- und Steinobst geprüft, ob durch Freisetzung und Förderung von Nützlingen (verschiedene Entwicklungsstadien wie Adulte, Larven und Eier) wirtschaftlich bedeutsame Schaderreger wie Blatt- und Blutläuse, Milben, Baumwanzen, Wickler-Arten und Birnenblattsauger reguliert werden können. Gegenüber derzeitigen Bekämpfungsstrategien der integrierten bzw. biologischen Produktion wird überprüft, ob durch den Einsatz von Nützlingen Pflanzenschutzmittelapplikationen reduziert und vielleicht sogar eingespart werden können

Beteiligte im Verbundprojekt

Am Projekt beteiligt sind als Lead Partner das Kompetenzzentrum für Obstbau Bodensee (KOB - D), die Landwirtschaftskammer Vorarlberg (A), Agroscope (CH), das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL - CH), das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg (CH), das Landwirtschaftliche Zentrum Sankt Gallen (CH), Strickhof (CH) sowie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT - D).

Teilprojekt an der Versuchsstation für Obstbau Schlachters

Eine besondere Herausforderung beim Einsatz von Nützlingen im Freiland ist deren Präsenz und Verweildauer in den Obstanlagen. Daher soll an der Versuchsstation für Obstbau Schlachters der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) im Rahmen des Projektes die Steigerung der Attraktivität von Obstanlagen untersucht werden. Hierbei werden drei unterschiedliche Wege verfolgt:

  1. Zum einen soll die Attraktivität von Obstanlagen für Nützlinge durch ein Angebot von künstlichen und/oder natürlichen Nektarquellen gesteigert werden. Hierbei werden beispielsweise Dispenser mit Zuckerwasser als künstliche Quellen und Blühstrukturen als natürliche Quellen in Obstanlagen integriert und deren Effekt auf Nützlinge untersucht.
  2. In einem weiteren Ansatz sollen Möglichkeiten einer "Offenen Zucht" im Freiland und deren Einfluss auf die Schaderreger- sowie Nützlingspopulation in der Anlage untersucht werden.
  3. Als dritter Weg werden zunächst Laborversuche durchgeführt. Mit Hilfe eines Y-tube Olfaktometers werden die Effekte unterschiedlicher volatiler Substanzen (Kairomone) auf Nützlinge getestet. Vielversprechende Duftsubstanzen bzw. –kombinationen werden ebenfalls im Freiland überprüft.
Messanlage aus Zylinderkolben und Schläuchen
Y-tube Olfaktometer © Lars Lehmberg

Wissenstransfer

Auf der DGG-Tagung im März 2024 in Jena wurde das Projekt im Rahmen einer Posterpräsentation vorgestellt, das Poster steht zum Download zur Verfügung.

Kombilogo Interreg + EU + Schweizerische Eidgenossenschaft
© Europäische Union

Project lead (HSWT)

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Lead of collaborative projects (external)

External project participation

Partners