Grüne Infrastruktur (GI) im Verbund von sechs Alpenländern stand im Mittelpunkt einer Online-Konferenz im Rahmen des Projekts LUIGI

Bild: @pexels-thisisengineering

Ziel der zweitägigen Online-Veranstaltung des LUIGI Alpine Space Projekts 'Grüne Infrastruktur (GI) der Alpen' Anfang Dezember war es, den Stand und die bisherigen Ergebnisse des LUIGI-Projekts darzustellen, aktuelle Herausforderungen der GI im Alpenraum im Expertenpanel zu diskutieren und transferierbare Lösungsansätze zum Erhalt der Kultur- und Naturräume zu ermitteln. Organisiert wurde die Tagung durch das Projektkonsortium aus Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Agricultural Insitute of lowenia (AIS) und der ALOT.

Dr. Linda Schrapp vom Institut für Ökologie und Landschaft der HSWT berichtete von den bisherigen Ergebnissen des von der HSWT bearbeiteten federführenden Arbeitspakets und präsentierte den ersten Entwurf der Statusanalyse zu den LUIGI Pilotregionen. Insgesamt wurden 38 Projektbeispiele und 17 Fallstudien aus 6 Alpenländern analysiert. In der Studie wurden in einem iterativen Prozess 1-3 Piloten je Land ausgewählt und die Herausforderungen der Schlüssel der Grünen Infrastruktur analysiert, um die Basis für Implementierungsansätze des Projekts zu setzen.

Beim 'LUIGI Marketplace' am 2. Tag der Konferenz stellte Dr. Schrapp die sechs geplanten Meilensteine des HSWT-Arbeitspaketes mit der jeweils praktischen Relevanz für das GI-Management vor. Der HSWT als Lead-Partner obliegt auch die Koordination der Teil- und Endergebnisse.

Unter den rund 60 Teilnehmenden des Workshops waren vertreten: LUIGI-Projektpartner; Expertinnen und Experten, z.B. von der EUSALP AG7; Vertreter von zahlreichen Institutionen und Interessensverbänden, z.B. IRSNC (SI), ISPRA (IT)), höheree Bundeslehranstalt, Bundesamt für Wein- und Obstbau (AT), Quesite SRL (IT), METREX (Network for European Metropolitan Regions and Areas) u.a.

In den drei virtuellen Arbeitsräumen 'GI-Governance', 'GI-Learning and Lobby' und 'GI-Ecosystem Services mapping and value chain' arbeiteten die Teilnehmenden zu den wichtigsten Herausforderungen, zu Interessensgruppen und zu den relevantesten Lösungswegen.

Am Beispiel der Streuobstwiesen wurde der dringende Handlungsbedarf der unterschiedlichen Interessensverbände zum Schutz dieser traditionellen Kulturlandschaften sichtbar. Eine der wesentlichen gemeinsamen Herausforderungen in Slowenien, Österreich und Deutschland ist die begrenzte Möglichkeit einer Monetarisierung von Streuobstwiesen im Vergleich zu ertragsreicheren Nutzungs- und Anbaukonzepten. Ohne diese ökonomische Motivation für Landwirte zum Erhalt dieser wertvollen Ökosysteme sind es oftmals nur intrinsische Gründe der Eigentümer, die den zunehmenden Verfall und die Zerstörung der Streuobstwiesen verlangsamen.

Die entscheidenden Zielgruppen für mögliche Lösungsstrategien zum Erhalt der Streuobstwiesen sind Politik, Landschaftsplanung und Landwirtschaft. Mögliche Lösungswege sieht die Expertenkommission in der Etablierung von kooperativen Erzeugergemeinschaften sowie einer bessere Umweltbildung der jüngeren Generation in Hinblick auf die einzigartigen Leistungen dieser Ökosysteme. Diese und weitere Ansätze zum Erhalt der alpenweiten Grünen Infrastruktur (GI) werden in einem nächsten Schritt des LUIGI-Projektes untersucht.

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