Renate Merk
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Renate Merk

„Ein Team schafft mehr als eine Einzelkämpferin“

Stellenanzeige? Headhunter? Tipp von Bekannten? Nein – Renate Merks Weg an die HSWT begann 2006 mit einer Baustelle. „Ich bin damals immer wieder an der Bautafel für das heutige Gebäude C vorbeigefahren“, erzählt die gebürtige Mittelfränkin, „da hab´ ich mir gedacht: Wenn die bauen und sich vergrößern, dann brauchen die sicher auch neues Personal.“ Mit dieser Schlussfolgerung hatte sie recht – und ein paar Wochen später den Job als Dekanatssekretärin in der Tasche. Gewissermaßen griff dieser Beginn das Motiv voraus, das Renate Merks mittlerweile 15-jährige Beschäftigung an der HSWT prägen sollte: Wachstum und Veränderung.

Routiniert im steten Wandel

Sie selbst bildet dabei eine verlässliche Konstante. „Am Anfang war ich als Sekretärin für die Fakultäten Umweltingenieurwesen und Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung gleichermaßen zuständig, da waren die beiden ja noch viel kleiner als heute. Seitdem wurden es beständig mehr Studierende, Professorinnen und Professoren, es kamen immer wieder neue Gebäude dazu, auch bei den anderen Lehranstalten in Triesdorf - ich bin sozusagen seit Tag eins von Baustellen umgeben“, lacht sie. Sie begrüßt dieses Wachstum und die Neuerungen, die damit einhergehen, denn Trott ist nicht ihr Ding. „Als Dekanatssekretärin muss ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen flexibel auf spontan auflaufende Dinge reagieren. Das ist natürlich auch herausfordernd, aber ich schätze die Abwechslung und Vielfältigkeit in meinem Job.“ Die entsteht nicht zuletzt auch durch die wechselnden Vorgesetzten, denn die übliche Amtszeit von Dekaninnen und Dekanen beträgt vier Jahre. Tritt eine neue Chefin oder ein neuer Chef an, unterstützt Merk mit ihrer Erfahrung aus eineinhalb Jahrzehnten im Dekanatsbüro beim Einfinden in die neuen Abläufe und Aufgabenbereiche.

Die Dekanatsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter der beiden am Campus Triesdorf ansässigen Fakultäten haben einen Weg etabliert, um sich gegenseitig bestmöglich zu unterstützen: „Wir teilen uns die Büros jeweils fakultätsübergreifend. Ich sitze beispielsweise mit der Dekanatssekretärin der Fakultät Umweltingenieurwesen zusammen, die Dekanatsassistentinnen handhaben es genauso. Das führt automatisch zu einem guten Austausch und einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Es bringt Vorteile für alle, denn: Ein Team schafft mehr als eine Einzelkämpferin.“

Am Dreh- und Angelpunkt

Als Dekanatssekretärin kümmert sich Renate Merk unter anderem um die bürokratischen Abläufe rund um Lehrbeauftragte und Berufungskommissionen, legt Wahlmodule online an, bearbeitet die Studienpläne, erledigt die Vor- und Nachbereitung der Fakultätsratssitzungen und beantwortet am rege klingelnden Telefon Anfragen von intern und extern. Und dann sind da natürlich die unzähligen großen und kleinen Anliegen der vielen Leute, die in Merks Büro täglich ein- und ausgehen. „Der Parteiverkehr fehlt mir jetzt, während der Pandemielage“ sagt die 52-Jährige. „Vor allem fehlen mir auch die Studentinnen und Studenten am Campus - das ist ganz seltsam, wenn jetzt alles so leer ist.“

Unter normalen Umständen stehen auch ab und zu Studierende mit Sorgen und Nöten in Merks Tür. „Die meisten wenden sich direkt an den Student.Service, aber auch in unserem Büro müssen wir manchmal trösten und aufzeigen, dass die Welt nicht zusammenbricht.“ Dank der familiären Atmosphäre und der kurzen Wege am Campus Triesdorf trifft Renate Merk die Studierenden auch immer mal wieder zufällig am Gelände und hat so Gelegenheit, sich zu erkundigen, was aus dem Anliegen geworden ist.

Um nach Feierabend selbst den Kopf freizukriegen, geht Renate Merk lange Gassirunden mit ihrem Labrador Bailey. Auch für ihn beginnt der Feierabend, nachdem sie die wenigen Kilometer vom Campus nach Hause gefahren ist, denn er verbringt die Werktage im Blumengeschäft von Merks Bruder, wo er es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kunden zu begrüßen. „Die langen Spaziergänge sind für mich der perfekte Ausgleich. So ein Hund fordert bei jedem Wetter Bewegung draußen ein. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich nur ein Dreivierteljahr ohne Hund gelebt und festgestellt: Da findet man immer eine Ausrede, nicht rauszugehen. Dabei ist es doch so: Nach einer Runde an der frischen Luft fühlt man sich immer besser.“