Monika Werner
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Monika Werner

„Den Job würde ich immer wieder nehmen“

„Fast wäre das in die Hose gegangen“, erzählt Monika Werner lachend von ihrem Weg an die HSWT. Als die Hochschule ihr nach dem Bewerbungsgespräch mitteilen wollte, dass sie den Job hat, konnte niemand sie erreichen - denn die gelernte Bürokauffrau war just in der Zwischenzeit umgezogen und die Kontaktierungsversuche scheiterten sowohl unter der neuen als auch der alten Adresse. Ende der Achtzigerjahre war das, in der Zeit vor E-Mails und Smartphones. „Zum Glück hat es irgendwann telefonisch doch noch geklappt“, erinnert sich Monika Werner. Und so trat sie Anfang April 1989 ihre Stelle als Sekretärin an, im „Fachbereich Landwirtschaft 1“, wie die Abteilung damals hieß. Das erste halbe Jahr war ihre Arbeitsstelle in Landshut, danach zog der gesamte Bereich an den Campus Weihenstephan um.

Auf die Menschen kommt es ihr an

„Ich brauche Menschen um mich herum und dass sich was rührt“, sagt die gebürtige Freisingerin. An der HSWT hat sie das gesucht und gefunden. Dass sie an die Hochschule gekommen ist, bezeichnet die 60-Jährige augenzwinkernd, aber durchaus ernst gemeint, als „Bestimmung“. „Mein vorheriger Job als Industriekauffrau bei einem Lebensmittelimporteur hat mir zwar gefallen, aber ich war die meiste Zeit allein und hatte mehr mit Zahlen zu tun als mit Leuten. Dann habe ich in der Zeitung die Stellenanzeige der HSWT gesehen“, erinnert sie sich. An ihrer Tätigkeit als Dekanatssekretärin in der Fakultät Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme gefällt ihr vor allem der Umgang mit Kolleg:innen und Studierenden: „Das brauche ich einfach. Ich unterstütze und helfe gerne.“ So leistet sie auch schon mal seelischen Beistand, wenn Studierende mit kleineren oder größeren Problemlagen bei ihr im Büro stehen, und in ihrer Schreibtischschublade finden sich immer ein paar Süßigkeiten zum Ausgeben als Nervennahrung.

Mit ihren Kolleg:innen verbindet Monika Werner ein guter Zusammenhalt. Nicht zuletzt deshalb sagt sie: „Den Job würde ich immer wieder nehmen. Ich möchte nirgendwo anders arbeiten.“ Bis letztes Jahr eine Kollegin in den Ruhestand ging, waren sie im Dekanatssekretariat zu dritt – die drei Frauen haben rund 30 Jahre lang zusammengearbeitet. Auch privat treffen sie sich regelmäßig und das wird natürlich weiterhin so bleiben, auch wenn sie sich nun kein Büro mehr teilen.

Auch mit den Dekanatsmitarbeiter:innen der anderen Fakultäten pflegt Monika Werner ein gutes Miteinander. „Für den gegenseitigen Austausch haben wir vor der Coronaviruspandemie ein Format mit einem jährlichen persönlichen Treffen etabliert, das wir nach der Pandemie gerne fortführen möchten“, berichtet sie.

Hier laufen die Fäden zusammen

Monika Werners Aufgaben umfassen unter anderem die Unterstützung bei der Organisation von Prüfungen und bei der Studierendenbetreuung, die Abwicklung mit den Lehrbeauftragten der Fakultät, den bürokratischen Schriftverkehr sowie den Telefondienst. „Wir im Dekanatsbüro sind die Anlaufstelle für alle möglichen Anliegen“, sagt Monika Werner. Während ihrer beruflichen Laufbahn hat sie nicht nur das Wachstum der HSWT miterlebt, sondern auch einen enormen technischen Wandel in ihrem Arbeitsalltag. „Zu Beginn habe ich vor allem die Notenblätter geführt und Skripte sowie Prüfungsstellungen geschrieben. Dazu hatte ich eine damals sehr moderne Schreibmaschine, die 600 Zeichen speichern konnte und einen kleinen Bildschirm hatte“, erinnert sich die Freisingerin schmunzelnd. „Irgendwann stand dann die Entscheidung an, ob man noch einmal so ein Modell kauft oder einen PC - man hat sich für den PC entschieden.“

Gerade weil sie die Zusammenarbeit mit Menschen schätzt, ein offenes Ohr für alle hat und das Miteinander positiv gestaltet, braucht Monika Werner in ihrer Freizeit zum Ausgleich Zeit für sich selbst. Als ihre „Seelenbrotzeit“ bezeichnet sie das Wandern – ob in den Bayerischen Alpen, in Südtirol, auf Mallorca oder entlang der portugiesischen Küste. „Da suche ich Ruhe und Einsamkeit“, erzählt sie und gerät ins Schwärmen beim Gedanken an die Ausblicke auf den Atlantik.

Bei ihrem neuesten Interesse hingegen herrscht ziemlicher Trubel – allerdings tierischer Art. „Vor rund zwei Jahren habe ich mir einen weiteren Ausgleich geschaffen und mit der Imkerei begonnen“, erzählt die Mutter zweier erwachsener Kinder. Letztes Jahr hat sie ihre ersten Jungvölker aufgestellt und hofft nun auf einen bienenfreundlichen, ertragreichen Sommer. Sie wäre nicht Monika Werner, wenn sie nicht auch hierbei an andere denken würde: „Wenn meine Mädels fleißig sind und die Honigernte gut ausfällt, bekommen meine Kolleg:innen selbstverständlich Kostproben“, betont sie.