Markus Kern
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Markus Kern

„Ich wollte keine Stelle, die nur am Schreibtisch stattfindet“

Markus Kern könnte jetzt auch täglich zwischen Buchen, Eichen und Brombeersträuchern unterwegs sein und sich um das Wohl des Waldes kümmern, denn er hat an der HSWT Forstingenieurwesen studiert. Entschieden hat er sich aber für seine zweite Leidenschaft neben der Natur: Die Technik. Und so ist er als Leiter des Referats Technischer Betrieb, Arbeitssicherheit und Umweltmanagement der Hochschule zwischen Hörsälen, Büros und Gärten unterwegs.

Der Job vereint drei Bereiche, die ihm wichtig sind: Mit Menschen zu tun haben, die Beschäftigung mit Technik und draußen in Bewegung sein. „Ich wollte keine Stelle, die nur am Schreibtisch stattfindet“, sagt der 47-Jährige. Tatsächlich sieht man ihn meist zielstrebigen Schrittes über den Campus eilen. Kein Wunder: Gemeinsam mit seinem Team betreut Markus Kern die Gebäudetechnik in rund 35 Bauten sowie Wege, Parkplätze und Teile der umfangreichen Grünanlagen der Hochschule.

Damit alles rund und sicher läuft

Das Aufgabengebiet des Teams um Markus Kern reicht von kleineren Reparaturen und Installationen über die Abstimmung mit externen Firmen bei größeren Projekten bis hin zur regelmäßigen Prüfung von Ausstattung und Equipment. „Beispielsweise müssen wir unter anderem die rund 13.000 Elektrogeräte, die an der Hochschule in Betrieb sind, regelmäßig prüfen. Ebenso die Aufzüge - davon gibt es zwar nur zehn, aber dafür sind die alle zwei Wochen dran.“ Mit den gesetzlich vorgeschriebenen, für den Arbeitsschutz essenziellen Prüfungen geht eine große Verantwortung einher: Fristen müssen eingehalten, Schulungen regelmäßig erneuert werden, auch alles eine Haftungsfrage.

Außerhalb der Gebäude kümmern sich Markus Kern und sein Team auf dem Gelände der HSWT um Winterdienst, Rasenmähen, Heckenschnitt und Ähnliches. „Wir sind die Truppe fürs Grobe. An die Weihenstephaner Gärten lassen sie uns berechtigterweise nicht ran“, sagt Kern augenzwinkernd.  

Abwechslung macht für Markus Kern den Charme seines Jobs aus. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm Gelegenheiten, wo viele Leute zusammenkommen, alle zusammenhelfen und es immer was zu tun gibt. „An die Feier zum 40-jährigen Jubiläum der Hochschule denke ich zum Beispiel gerne zurück“, sagt er. „Auf- und Umbau waren für mein Team und mich zwar recht stressig, aber es hat einfach sehr viel Spaß gemacht.“

Im Arbeitsalltag gehören zu den Herausforderungen auch die Anfragen von Hochschulkolleginnen und -kollegen über das Ticketsystem des technischen Dienstes: rund 2.000 pro Jahr, vom Austausch einer Leuchtröhre in der Bürodeckenlampe bis zur Reparatur der Hackschnitzelheizung, die der zentralen Wärmeversorgung der Hochschule dient. Manchmal wird es kompliziert, wenn Anfragen nicht realistisch sind, etwa vom zeitlichen Rahmen her, und die Angelegenheit deshalb unmöglich zur Zufriedenheit aller zu lösen ist. „Aber ich verstehe natürlich, dass die Leute enttäuscht sind, wenn es länger dauert, als sie gehofft hatten. Für denjenigen, der etwas anfragt, hat das ja in dem Moment meist eine hohe Priorität“, sagt Markus Kern.

Bits, Bytes, Bäume

Als besonders bereichernd empfindet er seinen Lehrauftrag an der Fakultät Wald und Forstwirtschaft. Er unterrichtet EDV-Grundlagen, etwa den Umgang mit Microsoft Excel und Access. „Das habe ich bereits als Tutor gemacht, als ich selbst noch Student war, und es gefällt mir bis heute sehr gut. Ich arbeite einfach gern mit den Studierenden zusammen. Das ist das, was mir arbeitsseitig während der Coronapandemie derzeit am meisten fehlt“, erzählt Markus Kern. Unter anderem sein Interesse an EDV-Themen hat auch dazu geführt, dass der gebürtige Tegernseer nach seinem Studium nicht wie ursprünglich geplant Förster wurde, sondern sich nach seinem Diplom im Jahr 2001 auf eine Stelle als Betreuer der EDV an der Fakultät bewarb. Nach acht Jahren reizte ihn, der auch gelernter Elektroniker ist, die Technik dann doch mehr als die Datenverarbeitung und er wechselte auf die Stelle im technischen Dienst, die er bis heute innehat. Die Entscheidung, nach dem Studium an der Hochschule zu arbeiten, war die richtige: „Ich bin froh, dass ich an der HSWT bin“, sagt Markus Kern.

Auch in seiner Freizeit ist der Wahlfreisinger am liebsten auf den Beinen. „Meine Naturverbundenheit habe ich nicht zuletzt aus dem Studium mitgenommen. Ich bin wahnsinnig gerne zu Fuß draußen unterwegs, gerne auch direkt von zuhause aus quer durch den Wald. Dabei sehe ich mir die Natur mit den Augen eines studierten Forstingenieurs an. Ich besitze auch selbst ein Stück Wald, da gibt es immer was zu tun, zum Beispiel fälle ich dort selbst Holz.“ Der Wald ist Markus Kern als wichtiger Teil seines Lebens erhalten geblieben, auch wenn er kein Förster geworden ist.