Erfassung des Zustands der Wälder in Bayern mit Hilfe von UAV-Technologie

  • Datum: 08.07.2020
  • Autor: KoDA
Das Projektteam steht für ein Gruppenfoto zusammen

Unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Aerial Vehicle, UAV), umgangssprachlich auch Drohnen genannt, haben in den letzten Jahren unseren Luftraum erobert. Als kostengünstige Plattform für bildgebende Sensoren haben sich Drohnen insbesondere im Bereich der Fernerkundung bewährt und füllen die Lücke zwischen bemannten Flugeinsätzen und Satellitensystemen. Vor allem bei der flexiblen Aufnahme von komplexen Waldstrukturen kommt die hohe räumliche Auflösung der Daten aufgrund der niedrigen Flughöhe zum Tragen.

In dem Kooperationsprojekt "WZE-UAV" der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) werden Vitalitätsindikatoren von Bäumen anhand von multispektralen Bilddaten untersucht. Ziel ist es, die Waldzustandserhebung (WZE), deren Daten bisher mit großem Aufwand durch Fachpersonal im Bestand erfasst werden, durch die objektiven Messungen der Luftbilder zu unterstützen und langfristig effizienter zu gestalten.

Während der ersten Befliegungskampagne im Sommer 2020 wurden hierfür 263 Inventurpunkte möglichst zeitnah zu den terrestrischen Aufnahmen beflogen. Dies ermöglicht den direkten Vergleich beider Erhebungsmethoden und hilft bei geplanten Zeit- und Kostenstudien. Insgesamt wurden so ca. 950 ha Waldfläche erfasst.

Zur Verarbeitung der 213.540 Einzelbilder zu multispektralen Orthomosaiken und digitalen Oberflächenmodellen (DOMs) wurde der leistungsfähige Server des Kompetenzzentrums für Digitale Agrarwirtschaft (KoDA) eingesetzt. Damit konnten 850 GB Bilddaten in nur 9,5 Tagen für diese leistungsintensiven Berechnungen verarbeitet werden.

Neben den DOMs, die unter anderem zur Berechnung der Biomasse herangezogen werden, sollen durch die Auswertung der multispektralen Aufnahmen auch Vitalitätszeiger ermittelt werden, um den Zustand der Waldbestände zuverlässig zu messen.