Increased wood energy use: evaluation of resource availability and selected environmental impacts for the case study area Bavaria

Promovierende Person
Dr. rer. nat. Matthias Wilnhammer
Forschungsschwerpunkt
Nachwachsende Rohstoffe
Zeitraum
01.01.2012 – 20.12.2016
Wissenschaftlich betreuende Person (HSWT)
Prof. Dr. Stefan Wittkopf
Wissenschaftlich betreuende Person (extern)
Prof. Dr. Gabriele Weber-Blaschke
Technische Universität München

Abstract

Die kumulative Dissertation von Matthias Wilnhammer basiert auf verschiedenen Forschungsprojekten zum Themenkreis „verstärkte Holzenergienutzung“ und setzt sich zusammen aus vier begutachteten Publikationen in den Journalen „Biomass and Bioenergy“ (IF 2015: 3,3) und Journal of Cleaner Production” (IF 2015: 5,0). Die Nutzung von Energieholz ist in den letzten beiden Jahrzehnten in Bayern deutlich angestiegen. Dies führt grundsätzlich zu Interessenskonflikten zwischen Zielen der Energiewende hin zu erneuerbaren Energien und Aspekten der forstlichen Nachhaltigkeit. Zudem steigt die Konkurrenz zwischen stofflicher und energetischer Nutzung von Holz - einer zwar erneuerbaren aber doch begrenzten Ressource. Matthias Wilnhammer zeigt, dass es grundsätzlich noch ­Potenzial für eine verstärkte Nutzung in den Wäldern gibt, vor allem im Kleinprivatwald. Die Mobilisierung des Potenzials ist aber schwierig, da es an der Bereitschaft der Waldbesitzer dazu mangelt. Über höhere Wirkungsgrade von neuen Heizanlagen werden aber dennoch Mengen frei werden und Potenzial bieten für zusätzliche Holzenergieanlagen. Die Verschiebungseffekte zwischen stofflicher und energetischer Nutzung wurden in einem komplexen Ansatz von einer Arbeitsgruppe von TUM, HSWT und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) umfassend mittels Nutzenkorb­methode und Lebenszyklusanalysen (GaBi 6.0) untersucht. Ergebnis im Bereich der von Herrn Wilnhammer analysierten Umweltauswirkungen war, dass eine verstärkte Energieholznutzung durch die Substitution fossiler Energieträger einen geringeren Primärenergieverbrauch bedeutet und verringerte Treibhausgas­emissionen mit sich bringen kann. Getrübt wird dies jedoch grundsätzlich durch einen Anstieg der Feinstaubemissionen. In einer Modellrechnung für den bayerischen Anlagenbestand konnte Herr Wilnhammer in seiner dritten Publikation aber zeigen, dass die über die Bundesimmissionsschutzverordnung initiierte stufenweise Verschärfung der Emissionsgrenzwerte bei Kleinfeuerungsanlagen zu einer Halbierung der Feinstaubemissionen bis 2025 führen dürfte und damit erheblich zum politischen Ziel einer Luftreinhaltung beitragen kann. Im internationalen Vergleich mit anderen waldreichen Regionen zeigt sich, das in Bayern der Rahmen aus hoher Nachfrage durch hohe Bevölkerungsdichte, Vielzahl an Holzfeuerungen und hoher Akzeptanz der (Energie-)Holznutzung bei gleichzeitiger politischer Unterstützung durch Förderprogramme zu einer hohen Ausnutzung der Energieholzpotenziale führt. Insgesamt zeigt die Dissertation von Herrn Wilnhammer, dass eine verstärkte Nutzung von Energieholz positive Auswirkungen auf die Umwelt haben und gesellschaftlich akzeptiert sein kann, wenn Energieholz effizient und verantwortungsvoll eingesetzt wird und wenn technische Entwicklungen zur Minderung von Feinstaubemissionen mit der verstärkten Nutzung Schritt halten.