Professur für Botanik, Vegetationskunde und Gebirgsökosysteme
Botanik und Vegetationskunde liefern elementare Grundlagen für Land- und Forstwirtschaft sowie für den Naturschutz. Neben der Vermittlung entsprechender Kompetenzen an die künftigen Praktiker beraten wir Entscheidungsträger und betreiben angewandte Forschung.
Seit 2001 bilden Bergwaldökosysteme, Biodiversitätsinformatik und Naturschutzbiologie Forschungsschwerpunkte. In der Lehre werden die biologischen Grundlagen des Forstingenieurswesens (Allgemeine und Spezielle Forstbotanik, Gehölzkenntnis, Kenntnis von Zeigerpflanzen und Waldlebensräumen) und botanische Aspekte des Waldnaturschutzes (Moorrenaturierung; Biotopkartierung) abgedeckt. Darüber hinaus vermittelt die Professur in einem eigenen Masterstudiengang sektorenübergreifende Kompetenz für die Lösung von Landnutzungs- und Naturschutzkonflikten in Hochgebirgsräumen.
Ausgangspunkt unserer Forschung ist die Erfassung von Arten, Lebensräumen und Wuchsbedingungen mit dem Ziel die Pflanzendecke als Resultat von Standort und menschlicher Nutzung zu verstehen. Dieses Systemwissen nutzen wir für Bioindikation und räumliche Modellierung von Umweltfaktoren, Arten und Habitaten. In Zusammenarbeit mit Praktikern und Planern entwickeln wir Instrumente für Waldbewirtschaftung, Naturschutz, Risikobewertung und Priorisierung von Ökosystemfunktionen.
Wir sind Ansprechpartner für angewandte Forschung und Entwicklung in den Bereichen Forstwirtschaft, Naturschutz und Naturgefahrenmanagement. Neben Bachelor- und Masterarbeiten werben wir Drittmittel der EU, des Bundes sowie bayerischer Ministerien und Forstbetriebe ein, um Doktoranden zu qualifizieren.
Wir verfügen über Rechnerkapazität, Software und Expertise in den Bereichen Vegetationsdatenbanken, Geographische Informationssysteme und multivariate Statistik. Ein Gewächshaus, eine Vegetationshalle mit Freilandklima und automatischer Bewässerung sowie ein Labor erlauben uns die Durchführung von pflanzenökologischen Versuchen.
Leitung
Forschungsthemen
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Vegetationsökologie
Vegetationsökologie ist die Lehre von pflanzlichen Lebensgemeinschaften (plant community ecology): Mich interessiert vor allem, wie Arten und Pflanzengesellschaften auf Standortsgradienten reagieren, aber auch die Frage, wie sich Populationen verschiedener Arten gegenseitig beeinflussen.
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Forstliche Standortkunde
In der forstlichen Standortkunde wird ökologisches Wissen auf die Erklärung, Vorhersage und Kartierung von für die Waldbäume wichtigen Umweltbedingungen angewandt. Zu den Methoden gehören Klimatologie, Bodenkunde und die Biodindikation durch Zeigerpflanzen sowie durch Blatt- und Nadelspiegelwerte.
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Biodiversitätsinformatik
Biodiversitätsinformatik beschäftigt sich mit der Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe von Information über Tier und Pflanzenarten auf der Ebene ganzer Organismen (im Gegensatz zur molekularen Bioinformatik). Mich interessieren besonders Aufbau, Betrieb und Auswertung von Datenbanken, in denen geographische Verbreitung, biologische Attribute und Vergesellschaftung von mitteleuropäischen Pflanzenarten gespeichert sind.