Handwerk und Studium verbinden - Konditoren-Innung Bayern zu Gast an der HSWT

  • Datum: 17.06.2019
  • Autor: Teresa Pancritius
Im Mikrobiologie-Labor konnten die Konditorinnen und Konditoren verschiedenen Tests durchführen, unter anderem beobachteten sie, wie sauber die Hände wirklich nach dem Waschen bzw. der Desinfektion sind.

"Wir bleiben in jedem Fall in Kontakt, da gibt es viele Möglichkeiten der Kooperation", resümierte Günter Asemann, Obermeister der Konditoren-Innung Bayern, am Ende seines Besuchs an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), als er Prof. Dr. Marion Stoffels-Schmid einen Präsentkorb mit - wie sollte es anders sein - selbstgemachten Keksen, Pralinen, Gelee und anderen Köstlichkeiten überreichte. Rund 60 Konditorinnen und Konditoren sowie Konditormeister waren Anfang Juni an der HSWT zu Gast. Sie ließen dort ihre Jahrestagung ausklingen, die sie im Bräustüberl Weihenstephan abgehalten hatten, und informierten sich über das vielfältige Angebot der Lebensmitteltechnologie, das zahlreiche Überschneidungen zum Konditoren-Handwerk bietet.

Vorstellung von Projekten

Zum Einstieg gab Prof. Dr. Marion Stoffels-Schmid einen kurzen Überblick über das Bachelorstudium Lebensmitteltechnologie, insbesondere das Angebot des dualen Studiums, das Praxissemester, die Möglichkeit, die Bachelorarbeit in einem Unternehmen zu schreiben sowie Beispiele von Abschlussarbeiten, die im Bereich Konditorei/Bäckerei verfasst worden sind. Anschließend konnten sich die interessierten Konditorinnen und Konditoren an verschiedenen Stationen genauer über verschiedene Projekte informieren. So bot Prof. Dr.-Ing. Vladimir Ilberg eine Tee-Verkostung an. Außerdem stellten zwei Jung-Unternehmer ihr Start-up-Projekt "Plant-based Milk" vor, in dessen Rahmen sie Milch aus rein pflanzlichen Bestandteilen entwickeln und vermarkten. Dietmar Prucker hatte Erdbeeren, Trauben, Tomaten, abgepackten Kuchen und Schokolade mitgebracht und demonstrierte, wie ein Food-Scanner funktioniert, mit dem sich - schnell und ohne das Produkt zu beschädigen - dessen Qualität und Haltbarkeit messen lassen. Zu diesem Thema läuft momentan ein Forschungsprojekt an der Hochschule. Besonders viele Gäste drängten sich um die Station von "Procusini", dem 3D-Lebensmitteldrucker der Pint2Taste GmbH, einer Ausgründung der HSWT. Sie stellten zahlreiche Fragen, während sie verfolgten, wie das Gerät Schmetterlinge aus Schokolade herstellte.

Tests im Mikrobiologie-Labor

Bei einer Führung durch das Mikrobiologie-Labor schlüpften die Konditorinnen und Konditoren in weiße Kittel und führten selbst verschiedene Tests durch: So beobachteten sie unter dem Mikroskop die Arbeit der Spinnentiere in dem karotten-farbigen Milbenkäse Mimolette oder untersuchten, ebenfalls unter dem Mikroskop, leicht verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch und Eis. Sichtlich begeistert waren die Vertreter der Konditoren-Innung Bayern von dem Angebot der HSWT - viele blieben noch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung, um sich eingehender über mögliche Kooperationen zu unterhalten.

  • Eine Konditorin beobachtet unter dem Mikroskop die Arbeit von Spinnentieren im französischen Milbenkäse Mimolette.
    Eine Konditorin beobachtet unter dem Mikroskop die Arbeit von Spinnentieren im französischen Milbenkäse Mimolette.
  • Schmetterlinge aus dem 3D-Lebensmitteldrucker: Teresa Dufter von Procusini im Gespräch mit einem Gast.
    Schmetterlinge aus dem 3D-Lebensmitteldrucker: Teresa Dufter von Procusini im Gespräch mit einem Gast.
  • Ob Erdbeeren, Tomaten oder Schokolade: Dietmar Prucker demonstriert den Food-Scanner.
    Ob Erdbeeren, Tomaten oder Schokolade: Dietmar Prucker demonstriert den Food-Scanner.
  • Ein Korb voller Köstlichkeiten als Dankeschön: Prof. Dr. Marion Stoffels-Schmid mit Günter Asemann, Obermeister der Konditoren-Innung Bayern.
    Ein Korb voller Köstlichkeiten als Dankeschön: Prof. Dr. Marion Stoffels-Schmid mit Günter Asemann, Obermeister der Konditoren-Innung Bayern.