Forgotten Landscape - Landscape Festival Bergamo 2022
![HSWT-Präsident Dr. Eric Veulliet (l.) und AOK-Direktor Heinrich Hecht bei der Eröffnung des Digital Lecture Lab am Food Startup Inkubator Weihenstephan (Foto: HSWT) Die Aufnahme zeigt eine Ansicht des Hofgartens Weihenstephan. Damit soll auf den Beginn des Wintersemester 2022/23 aufmerksam gemacht werden.](/fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_72c39ff82c.png 320w, /fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_0efa9a366a.png 480w, /fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_2828761c74.png 640w, /fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_052bb6a090.png 960w, /fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_eb08921a28.png 1280w, /fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_1a42d510b6.png 1920w, /fileadmin/_processed_/2/9/csm_Bergamo_Von_Idee_zur_Realitaet_reduz_97b5d126b1.png 2560w)
In der Provinzhauptstadt Bergamo, in der Region Lombardei am Fuße der Alpen gelegen, findet seit 2011 das erfolgreiche Landscape Festival - I Maestri del Paesaggio im Zentrum der Oberstadt statt. Auf der berühmten Piazza Vecchia haben in der Vergangenheit international namhafte Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten Installationen ausgestellt, die ihre zeitgenössische und auch visionäre Interpretation von Landschaft und Stadt in Interaktion mit dem Menschen darstellen.
Im September 2022 wurde im Rahmen dieses Festivals erstmals eine Entwurfsidee von Studierenden der Landschaftsarchitektur an diesem prominenten Ort umgesetzt.
Studierende der Hochschule Weihenstephan -Triesdorf, Studienrichtung Freiraumplanung, haben im Sommersemester 2021 Entwurfsansätze für eine temporäre Installation auf der Piazza Vecchia erarbeitet (<link file:55079 download herunterladen der datei>siehe Link Broschüre).
Die thematische Ausrichtung des Entwurfsansatzes war grundsätzlich frei zu wählen. Erwartet wurde eine tiefgründige und reflektierte Auseinandersetzung mit aktuellen und zukunftsrelevanten Fragestellungen und Herausforderungen in einer, sich im Wandel befindenden, globalen Welt. Welche Rolle die Landschaftsarchitektur in diesem Gefüge spielt und welche Haltung die Studierenden als angehende Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten in diesem Transformationsprozess einnehmen, sollte in den Ideenansätzen lesbar werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Bearbeitung des Themas war die „Provokation“ eines Dialoges mit den Bürger*innen über Notwendigkeit und Wert von Landschaft und die Auseinandersetzung als Gestalter*innen mit der Frage der Möglichkeiten und Grenzen temporärer Installationen als Impulsgeber für gesellschaftliche Reflexion.
In einem hochschulinternen Wettbewerbsverfahren wurde in Zusammenarbeit mit dem Festivalveranstalter Arketipos aus Bergamo die Arbeit "Forgotten Landscape" prämiert und der Beschluss gefasst, diese Arbeit beim Festival 2022 zu realisieren.
Die Arbeit "Forgotten Landscape - The Riparian Forests of Lambardy" der Studierenden Aurelia Ibach, Verena Hurler, Simon Schwarzl und Fabiola Leonett von Wachter überzeugte durch eine starke raumprägende Struktur. In Anlehnung an Auenwälder der Po - Region wurde die Typologie eines Auenwaldes mit seinen verschiedenen Vegetationsschichten und dem Fluss Po in abstrakter Form nachgezeichnet. Lichtinstallationen und der Einsatz von Wasser stärken die Atmosphäre eines Auenwaldes. Neben dieser räumlichen Qualität überzeugte diese Arbeit durch ihre inhaltliche Ausrichtung auf die "Vergessenen Landschaften". Landschaften die heute vergessen sind, sind morgen verschwunden, wenn wir diese nicht wahrnehmen und in den Fokus nehmen. "Forgotten Landscape" wurde zum Leitthema des Festivals gewählt, fand Niederschlag in der Ausrichtung des Begleitprogramms und hat einen wesentlichen Beitrag zur Qualität und zum Erfolg des diesjährigen Festivals beigetragen
In der Phase der Weiterbearbeitung vom letzten Sommer bis zur Umsetzung in diesem Jahr haben die Studierenden ihren Entwurf mit fachlicher Begleitung und in Kooperation mit Vertreter*innen des Veranstalters weiterentwickelt. Der ursprüngliche Entwurf wurde verändert, aus funktionalen Gründen mussten Kompromisse eingegangen werden, die aus gestalterischer Sicht auch schmerzlich waren. Die gestalterische Kraft des Entwurfes hat diesen Veränderungen Stand gehalten.
In diesem Sommer haben die Studierenden ihre "Forgotten Landscape" gemeinsam mit Fachleuten vor Ort realisiert. Einen eigenen Entwurf bauen zu können war für sie eine einmalige Erfahrung.
Durch das kompetente und engagierte Auftreten der Studierenden wurde die Fakultät Landschaftsarchitektur der HSWT auf bemerkenswerte Weise auf der internationalen Bühne der Landschaftsarchitektur vertreten.
Ein schöner Erfolg!
Prof. Birgit Schmidt im Oktober 2022