• Laufzeit: 01.06.2024 – 31.05.2029
  • Schwerpunkt: Landnutzung

Stärkung des ökologischen Haselnussanbaus in Bayern - Aufbau und Betreuung einer Sortensichtungsanlage

Auf dem Versuchsgelände der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) soll eine Haselnussanlage mit veredelten und unveredelten Haselnusssorten aufgepflanzt werden. Die Erfahrungen aus der Praxis, des Amts für Landwirtschaft und Ernährung (AELF) Fürth und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) werden maßgeblich mit einfließen.

Neben der fachgerechten Anlage der Versuchsfläche sollen ab der Pflanzung agronomische Eigenschaften der unterschiedlichen Sorten bzw. des Ausgangsmaterials (veredelt / unveredelt) bezüglich Anwuchserfolg, vegetativem Wachstum, Wuchsform und Pflegeansprüchen erfasst werden.

Da die Haselnuss meist ab dem fünften Standjahr in den Ertrag kommt, können viele der agronomischen Sorteneigenschaften erst ab diesem Zeitpunkt bearbeitet werden. Daher sollen im Anschluss an die ersten fünf Standjahre im Rahmen eines Folgeprojekts das vegetative und generative Wachstum, die Ertragshöhe und -stabilität bzw. Alternanz sowie die Fruchtqualität der jeweiligen Sorten und Veredelungen erfasst werden.

Hintergrund

Von Vebraucherseite, Lebensmitteleinzelhandel sowie Haselnuss verarbeitendem Lebensmittelhandwerk und Industrie besteht ein zunehmendes Interesse an Bio-Haselnüssen aus deutschem Anbau. Derzeit kann diese Nachfrage nicht bedient werden und ein Großteil der Haselnüsse wird aus der Türkei oder Italien importiert.

Für viele der im Haselnussanbau vorkommenden Problemkrankheiten und -schädlinge (z.B. Monilia, Bakteriosen und Haselnussbohrer) stehen mittlerweile keine wirksamen Mittel mehr zur Verfügung. Ein große Anzahl der Haselnussanbauer:innen konnte im vergangenen Jahr keine Ernte einfahren. Dies liegt u. a. an dem mangelnden Wissen, welche Sorten sich hierzulande für welche Standorte und klimatischen Bedingungen eignen und welche Sorten gegenüber tierischen und pilzlichen Schaderregern resistenter oder anfälliger sind. Darüber hinaus führen fehlende Kenntnisse und Erfahrung vieler Haselnussproduzent:innen über die erforderliche Kulturführung und Regulierungsmöglichkeiten von Krankheiten und Schädlingen zum Misserfolg vieler Betriebe.

Zielsetzung

Das Vorhaben will anhand einer Demonstrationsanlage mit einem breiten Haselnusssortiment (veredelt / unveredelt) deshalb diese offenen Fragen zur Anbaueignung verschiedener Haselnusssorten in Bayern sowie zur Ertragshöhe und -stabilität beantworten.

Arbeitspakete

Institut für Gartenbau, Fachgruppe Obstbau, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Freising

  • Konzipierung, Aufpflanzung und Betreuung der Haselnussanlage hinsichtlich pflanzenbaulicher Aspekte; Erfassung von pflanzenbaulichen Parametern und Sortenunterschieden

Institut für Pflanzenschutz, Arbeitsgruppe Krankheiten, Schädlinge im Gartenbau (IPS 3d), Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising

  • Mitkonzipierung der Haselnussanlage, Mitwirkung bei der Sortenwahl, Konzeption und Leitung der Bonituren im Bereich Pflanzenschutz, Eigene Bonituren und Erhebungen im Bereich Pflanzenschutz, Unterstützung des Personals zur Durchführung von Bonituren und Erhebungen

Institut für Ökologischen Landbau, Arbeitsbereich Kompetenzzentrum Ökolandbau (IAB3), Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising

  • Wissenstransfer (Arbeitskreis Pflanzenschutz im ökologischen Obstbau, Öko-Landbautage 2022 und 2024, Bio-Streuobsttagung der LfL, Newsletter Ökolandbau, Mitwirkung bei Fachartikeln für die Ökolandbau-Zeitschriften, bei Feldführungen und beim geplanten „Haselnusstag“)

Projektleitung HSWT

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