BAYSICS | Teilprojekt 6: Höhengrenzen von Baumarten selbst erkunden
Kurzbeschreibung
Gletscher und Permafrost gehen zurück – aber wie wirkt sich die globale Erwärmung eigentlich auf die Pflanzenwelt im Gebirge aus? Die Vermutung lag nahe, dass sich für viele Pflanzenarten die Höhengrenzen nach oben verschieben und damit auch die Höhenzonierung der Vegetation im Gebirge. In Teilprojekt 6 des Verbundprojekts BAYSICS (Bayerisches Synthese-Informations-Citizen Science-Portal für Klimaforschung und Wissenschaftskommunikation) wurde deshalb untersucht, wo zurzeit die höchstgelegenen Bäume in den Bayerischen Alpen vorkommen. Historische Vergleichsdaten vom Ende der sogenannten „Kleinen Eiszeit“ aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sind vorhanden, als der Botaniker Otto Sendtner die Höhengrenzen von Pflanzenarten in den Bayerischen Alpen barometrisch bestimmt hat. Sendtners Fundort- und Höhenangaben von Bäumen wurden in ein digitales Höhenmodell überführt, um sie mit den aktuellen Beobachtungsdaten verleichen zu können. Das Teilprojekt war auf möglichst viele Baum-Meldungen aus allen Teilen der Bayerischen Alpen angewiesen und verfolgte daher einen Citizen Science-Ansatz: Bürgerinnen und Bürger tragen zur Forschung bei, indem sie Daten sammeln und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Bergwald sichtbar machen. Über die Medien des Deutschen Alpenvereins und der Bayerischen Staatsforsten wurde für die Teilnahme geworben.
Ergebnisse des Projekts BAYSICS
Ergebnisbroschüre
In einer Verbundbroschüre sind alle Ergebnisse aller BayKlif-Forschungsvorhaben dargestellt. Auf den Seiten 44-46 finden sich hier die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Projekt BAYSICS.
Es ging dabei immer um die höchsten Vorkommen der jeweiligen Baumart, auch unterhalb der Waldgrenze. Durch Unterscheidung von ausgewachsenen Bäumen, strauchförmigen Vorkommen und Jungwuchs wurde der Prozess des Höherwanderns genauer unter die Lupe genommen. Besonders spannend waren bereits vorhandene Vorposten in den alpinen Matten.
Bei den Nadelgehölzen wurden Fichte, Tanne, Lärche, Zirbe, Latsche, Wald-Kiefer und Eibe erfasst. Bei den Laubgehölzen waren es Berg- und Spitz-Ahorn, Eberesche, Rot-Buche, Berg-Ulme, Mehlbeere, Grau-, Grün- und Schwarz-Erle, Hänge- und Moor-Birke, Esche, Stiel-Eiche, Sommer- und Winter-Linde sowie Stechpalme.
Klimaforscher:in werden - eigene Beobachtungen in das Forschungsprojekt einbringen!
Für die Meldung wurden die Koordinaten des Fundorts, die Größe des Baums und ein digitales Foto benötigt. Die Meldungen konnten im BAYSICS-Datenportal im Internet eingetragen werden. Dort steht auch die BAYSICS-App zum kostenlosen Download bereit, mit der die Datenerfassung auf der Wanderung (Abb. 2) per Smartphone möglich ist.
Publications
Lead of collaborative projects (external)
Project execution
Partners
Adressierte SDGs (Sustainable Development Goals)
